Von Freundschaften – meine Reise nach Helsinki

Merel habe ich ca 1998 kennengelernt. Ich entdeckte sie in einem der Deco-Heftchen, die ich mit anderen BreiffreundInnen tauschte. Ihre Einträge waren Blau-Indigo-Violett, immer etwas melancholisch und verwunschen. Ich schrieb ihr einen Brief und wir begannen eine Brieffreundschaft. Ich war gerade nach Kühlungsborn gezogen. Ich erinnere mich noch genau, wie ich im Fenster meiner damaligen Wohnung, meiner ersten eigenen, saß. Draussen tobte der Sturm, der rauhe Ostseewind. Und ich las ihren Brief. Umgab mich mit dem Blau ihrer gestalteten Papiere, der Stimmung und dem Samt der Kleidung, den Spitzen und Stimmungsbeschreibungen. Unsere Brieffreundschaft hält bis heute an. Es gab Zeiten, da waren die Briefe etwas spärlicher, zusätzlich trafen wir uns im Internet, in den Decogroups. Zweimal trafen wir uns im echten Leben. Einmal im Winter in Finnland, einmal im Winter in München. Und nun war es wieder Zeit für einen Besuch. Die Idee hatten wir schon im Winter. Ich buchte Ende letzten Jahres meinen Flug nach Helsinki. Mittsommer in Finnland!

Ich verbrachte eine Woche bei Merel, liess mich kulinarisch verwöhnen (was für ein Glück, daß wir einen ähnlichen Geschmack haben) und in die Geheimnisse und Geschichten der finnischen Kultur einführen. Da Merel finnische Folklore studiert hat, bekam ich Wissen aus erster Hand inklusive traditioneller Sauna-Lieder. Ich begleitete sie in ihre Arbeit, einem Naturhaus/Umweltzentrum, erkundete die Umgebung und erlebte inmitten ihrer Freunde die Mittsommermagie.

Ich hatte eine schöne und erfüllende Zeit. Die perfekte Mischung aus Alleinsein und Gemeinschaft, aus Stadtleben und Natur, aus Aktivität und Erholung. In den nächsten Tagen zeige ich dir ein paar Bilder. Für einen einzigen Artikel würden es zuviele. Oder ich müsste mich auf zu wenige Beschränken, was dem Spektrum nicht gerecht würde.

Jetzt bin ich wieder da. Noch ganz beseelt von der schönen Woche, mit aufgeladenen Batterien, in meiner Mitte und meiner Kraft. Meine To-Do-Liste ist voll, deshalb ist der Blog gerade auch etwas ruhiger. Ich bin unglaublich dankbar für die Reise, für mein volles Auftragsbuch, für mein Leben, wie es ist.