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wip wednesday :: immer was zu tun

Heute ist wieder Mittwoch. Tag der angefangenen Projekte. Ich sitze hier, den Laptop auf meinem Schoss, vor mir ein Stapel gefalteter Wäsche (4 Maschinen), den ich grad nicht wegräumen kann, weil der Sterngucker im Schlafzimmer schläft. Und so bedingt immer eins das andere. Jede Minute setze ich Prioritäten, verändere Reihenfolgen der Aufgaben, die hier anliegen, schiebe dort Zeit ein, beende hier was, nehme neue Aufträge an oder sage auch mal welche ab, weil mir die Kapazitäten fehlen.
Ich finde es nicht immer leicht, Zeit für meine Arbeit zu finden, wenn hier ein aktiver kleiner Kerl herumwuselt, der sehr wohl schon eine eigene Vorstellung von dem hat, was er tun möchte und das lautstark kundtut, wenn er es nicht darf oder kann. Mit anderen Worten: der Sterngucker kreischt wann immer er nicht anders kommunizieren kann. Und ich kann mich bei der Lautstärke nicht konzentrieren. In solchen Momente wünsche ich mir dann das beschauliche Dasein in Elternzeit, in dem ich mich voll und ganz auf mein Kind konzentieren kann. Vielleicht hätte ich es so wählen können, aber als Selbständige ist es wichtig, am Ball zu bleiben. Ich habe viele Kunden, die ich laufend durch Support betreue oder mit denen ich schon über lange Jahre zusammenarbeite. Hätte ich eine komplette Babyauszeit genommen, wären mir diese Kunden verloren gegangen und ein Wiedereinstieg wäre noch mühsamer.
Eine andere Möglichkeit wäre Kinderbetreuung für den Sterngucker. Aus logistischen Gründen kann und will ich ihn nicht in eine Krippe geben. Deshalb suche ich momentan nach einem Kindermädchen, das mehrmals die Woche für ein paar Stunden herkommt und sich mit dem Sterngucker beschäftigt während ich arbeite. Ich kann gut in kleinen Häppchen arbeiten, aber es gibt Projekte, da brauche ich Konzentration am Stück, ohne immer wieder unterbrochen zu werden oder Aufhören zu müssen.
Wie arbeitest du? Hast du eine gute Routine für dich gefunden, mit Kind daheim?

Hier ein kleiner Einblick in meine Liste der laufenden Projekte:

Stricken, Nähen, Schreiben

  • ich stricke immer noch an dem Pullover für den Sterngucker. Bin mit dem ersten Ärmel fast fertig, Vorder- und Rückenteil sind schon beendet.
  • ich habe einige Babywillkommensgeschenke begonnen zuzuschneiden, ausserdem ein Kissen für eine Freundin.
  • Die Umschläge für den September, Oktober, November und Dezember Calligraphy Exchange sind schon beschriftet. Es fehlen noch Karten mit einem kleinen Gruß für innendrin.

Jobdings

  • 2 Referenzblätter (einen 2 Seiter, einen 4 Seiter)
  • Projektlogo (bereits beim Kunden zur Abstimmung)
  • Logo f eine Hebamme
  • Website f eine (andere) Hebamme
  • thematische Headerbilder (noch 2) f eine Website (hier stagniere ich etwas bei der Bildersuche)
  • Website Contenpflege
  • Angebot schreiben
  • Layoutbild f einen Wandkalender
  • 2 Rechnungen schreiben
  • 1 Kerze u 1 Collage (Auftragsarbeit f einen Geburtstag)
  • laufende Bestellungen bearbeiten (Kundenkontakt, Rechnungen schreiben, Päckel packen, Zahlungseingang überprüfen etc)
  • Meldung des vorraussichtlichen Jahreseinkommens an die KSK

Seva/Elternarbeit

  • Schulwebsite (Contentpflege, Support, demnächst nochmal eine Schulung geben)

Ausserdem

  • der tägliche Familienwahnsinn. Das neue Schuljahr hat begonnen. Und damit auch die neuen Kurse der Kinder. Da wollen die ganzen Aktivitäten koordiniert werden, ggf Termine neu gefunden und im Idealfall mit den Terminen der Freundin abgeglichen werden, damit noch genug freie Zeit zum Verabreden bleibt. Weil ist ja blöd, wenn alle Tage durch irgendwelche Termine blockiert sind. Die Tochter beginnt ab Donnerstag wieder mit ihrer Reitstunde. Sie hat ein wenig gehadert, möchte aber gern weitermachen. Auch die Gitarrestunden haben nach den Ferien wieder begonnen. Ab Oktober beginnt das Angebot der offenen Ganztagsschule. Da wollte sie gern am Zirkusworkshop teilnehmen. Der ist aber leider schon übervoll. Alternative sind Englisch, Spanisch oder Zeichnen. Ich glaube aber, sie kommt lieber nach Hause.
    Der Wolf geht nun zum Chor, möchte eventuell einen Tag pro Woche länger im Kindergarten bleiben. Das darf er nächste Woche erstmal testen.
  • Für den Hausbau haben wir nun den Vertrag unterschrieben und warten bis noch einige Sachen von diversen Stellen geklärt sind. Das zieht sich ganz schön hin, weil die ganzen Abläufe mit Finanzierung und Eintragung ins Grundbuch etc wie ein Zahnradwerk voneinander abhängig ist. Wenn es sich an einer Stelle verzögert, so hat es gleich Auswirkungen auf die nächsten Schritte ohne daß wir groß was tun können. Als nächstes steht dann der Bemusterungstag an. Ein Großkampftag, wo wir uns für jedes Detail entscheiden. Von der Türklinke bis zur Badfliese.
  • Wenn ich zwischendrin Zeit habe, zu Twittern oder zu Bloggen, dann tue ich das in Zeiten, wo ich eh nix groß anderes tun kann, in Wartezeiten während Bilder hoch- oder runterladen oder Programme öffnen.
  • Das Aufnahmeverfahren für die Schulanmeldung des Wolfes hat begonnen. Also haben wir hier ein mehrseitiges Aufnahmeformular zum Ausfüllen liegen, was ich schon zur Hälfte ausgefüllt habe.

4 Kommentare

  • linnea

    oh, das kenne ich! ich habe ein stipendium für meine diss, also sehr freie arbeitszeiten, bis auf einige wenige pflichttermine seitens der betreuenden professorin, aber dafür auch ein recht begrenztes zeitlimit für die fertigstellung. ich arbeite, seit unser sohn mit ca. 10 monaten beim tagesvater eingewöhnt war, von ca. 8.30 bis 12.00 oder 13.30 fünf tage die woche. ab und zu schaffe ich abends nochmal was oder lese dann feuilleton oder wichtige texte. momentan fahre ich die arbeitszeiten nochmal hoch, wegen termindruck und versuche, auf mehr als vier stunden pro tag zu kommen. am wochenende lese ich nur oder mache organisatorisches. bis zur abholzeit zwischen 14.00 und 14.30 esse ich dann, treffe mich evtl. mit freunden/mitdoktoranden auf einen kaffee und mache größere haushaltsdinge wie böden wischen, bad putzen.
    danach ist sohnzeit, einkaufen, wäsche machen usw., bis der so um 21.00 schläft. und dann bin ich fix und alle. als er noch zuhause war, konnte ich nur arbeiten, wenn er schlief, weil ich kaum kleinere dinge mache, sondern meist an komplexeren arbeiten sitze. da ging nur literaturrecherche, fußnotenarbeit, titel einpflegen und so. ich bin auf keinen fall multitaskingfähig, was das anbelangt und bin froh, dass ich meine arbeit so abgeschirmt machen darf…
    liebe grüße und noch frohes schaffen!
    linnea

  • Micha

    Da Elias seine Schlafzeiten umgestellt hat, muss ich auch wieder neu koordinieren. Ich nutze die Zeit, wenn er morgens noch einmal schläft. Allerdings (und das habe ich ja in meinen “Hier so..”-Posts geschrieben), nervt es mich ziemlich, diese kostbare Zeit für Praxisbürokram zu nutzen. Im Moment brauche ich die freien Minuten einfach für mich um Kraft zu tanken. Also werde ich dann wenn der Mann hier ist und sich mit dem Kleinen beschäftigen kann, für ihn Schreibkram erledigen. Zu eigenen Projekten komme ich im Moment leider nicht so, aber das Bloggen, Stricken, Podcasten ist für mich irgendwie auch so ein Projekt, das ich durchaus wichtig nehme.
    Ganz liebe Grüße und Danke auch für deinen Kommentar,
    Micha

  • frau siebensachen

    “immer was zu tun” ist ein klasse titel! eigentlich eine tätigkeitsbeschreibung für den mama-“job”.

    ich hab ja (leider) keine kleinkinder mehr, erinnere mich aber gut, wie anstrengend es war, die schlafzeiten effektiv zu nutzen. dabei hatte ich ‘nur’ haus und hof, keine lohnarbeit zu erledigen.

    die wäsche liegt hier immer im wohnzimmer, sodaß jedeR zwischendurch im vorrübergehen mal was falten kann. und wer machts? richtig, die mama. (ist schon auch besser so, denn der mann bringt die kindergrößen irgendwie immer durcheinander, und dann dürfen wir eh nochmal schränke neu sortieren. nur seine eigenen dürft er mal mitnehmen…)

    alles gute!

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