familie

Wochenende in Bildern :: Chaos und Erschöpfung

Meine Nacht ist schon 5:45 Uhr zu Ende. Der Sterngucker hat Hunger und lässt sich nicht nochmal zum Schlafen bewegen. Der Mann steht kurze Zeit später auf und verlässt heute schon gegen 7 das Haus. Das ist früher als an normalen Arbeitstagen. Er hat eine Gongausbildung in München.

wochenende

Die Jungs stänkern sich seit dem Frühstück immer wieder gegenseitig. Ich versuche kurze Stimmungsaufhellung durch basteln. Gelingt nur kurzfristig. Sie stänkern und kloppen sich weiter.

wochenende

Ich backe derweile das Brot, dess Teig schon seit dem Vorabend im Kühlschrank geht. Roggen-Dinkel-Brote nach dem Rezept von Ella. Ich war mutig und habe statt 2 Päckchen Hefe nur ein halbes genommen.

wochenende

Zwischendrin erfreue ich mich der Leere in meinem Büro. Sonst stehen da immer Gongs rum.

wochenende

In der Hängematte bin ich selten allein. Den Jungs ist kuschlig zumute. Leider können sie nicht still halten.

wochenende

Splitter aus Kinderfüssen herausoperieren – tägliche Übung.

Am Nachmittag kommt eine Freundin und wir versuchen, weiter an der Mädchen-Zeitschrift zu arbeiten. Wir reden über Übergangsrituale und Menarchefeste und essen noch gemeinsam zu Abend (Kartoffelbrei und Spargel, an diesem Rezept entlanggehangelt, aber ohne den Fisch). Der Mann kommt genau pünktlich zum Essen nach Hause. Wir verabschieden die Freundin, die Tochter fährt zur Übernachtung mit.

Wolf ins Bett bringen (der Sterngucker ist schon gegen 17 Uhr müde gewesen) und Küche aufräumen. Dann die geschwollenen Sommerbeine mit Weleda Venadoron* behandeln und hochlegen.

wochenende

Noch eine kleine Abendverwöhnung geniessen (Erdbeeren, Sojajoghurt, Milka Daim)

wochenende

wochenende

In der Ferne zieht ein Gewitter auf.

Der Sonntag startet ähnlich früh. 5:30 Uhr ist der Sterngucker putzmunter. Ich stehe mürrisch mit ihm auf und lege mich auf die Couch, während er frühstückt. Heute muss ich dringend arbeiten, denn ich muss zu Montag einen Auftrag in die nächste Phase bringen. Ich mache mich tagfertig und frühstücke. Das Brot ist soo gut geworden. In letzter Zeit konnte ich meinen Brotkonsum deutlich reduzieren (macht ja doch irgendwie süchtig, das Zeug), aber mit diesem leckeren Backwerk kann ich mich nicht zurückhalten. Ich bin ein bisschen stolz.

wochenende wochenende

Der Mann kommt zum Frühstück dazu, fährt aber gleich danach nach München. Ich habe nachgeschaut. Es ist schon das 4. Strohwochenende in diesem Jahr. Noch am Frühstückstisch beginne ich mit dem Versuch, etwas zu arbeiten, aber das funktioniert nicht gut mit den Jungs um mich herum.

Genau. Wäsche. Immer wieder Wäsche (im Bild nur mein Stapel). Da ich nicht zum Arbeiten komme, räume ich gefühlt den halben Tag Chaos auf. Und mache Essen. Und räume das dann wieder weg. Ich bin müde, unausgeglichen und kann mich auf nichts konzentrieren. Unterschwellig bin ich von einer Melancholie befallen. Mein Kopf spielt passende Soundtracks, zu denen ich mitsinge.

wochenende

Als der Wolf mit seinem Freund spielt, versuche ich mit dem Sterngucker einen kleinen Mittagsschlaf zu machen. Erfolglos.

feenreigen

Ein Sonntag, von dem ich wünsche, daß er bald vorbei ist. Gleichzeitig aber auch, daß er bleiben möge, denn wenn er vorbei ginge, dann wäre auch die Deadline da.

Untitled

Untitled

Ich sortiere die Wohnung und das Chaos drum herum. Und meine Gedanken. Ich verschliesse meine Ohren vor dem Gestreite der Jungs, flicke Wäsche und werde zunehmend müder und gestresster von dem Gedanken, was ich noch schaffen muss.

abendessen

Zum Abendessen gibt es heute Pommes vom Wirt. Denn da ist ein Bürgertreffen zum Thema Hochwasser. Denn wer weiß, ob es uns das nächste Mal treffen kann?

Der Mann kommt gegen 20:00 nach Hause. Die Kinder brauchen noch viel Aufmerksamkeit und Begleitung, der Mann hat viel zu erzählen.

Ich vermute, daß ich heute eine Nachtschicht einlegen muss. Oder eine dringende Frühschicht am Montag morgen? Beides klingt nicht gut.

6 Kommentare

  • silberblick

    Das liest sich trotz Chaos irgendwie harmonisch und schön.
    Kannst du nicht dem Kleinen abends schon einen kleinen Imbiss bereit stellen, wenn er morgens gleich so hungrig aufwacht?
    Das Brot sieht sooo lecker aus… ich habe es auch im letzten Jahr eine ganze Weile gebacken, aber irgendwann den Sauerteig getrocknet. Nun steht er im Keller und will mich immer wieder verführen, ihn wiederzubeleben.
    Gruß und gutes Gelingen der Arbeit
    Susanne

  • Julia

    Also Brot backen würde ich auch mal gerne.
    Dein Frühstück sieht super aus.

    LG und habe einen guten Wochenstart,
    Julia

  • Micha

    Das Brot sieht köstlich aus! Ob ich mich auch noch mal daran wage? Deine Unzufriedenheit kann ich gut verstehen nach zwei Tagen allein mit den Kindern und so kurzen Nächten. Alles Gute für den Kampf gegen die Deadline.
    LG, Micha

  • Kathrin

    ohoh… ganz viel Kraft und Energie für das Projekt, die Gedanken an Nacht- oder Frühschichten sind beängstigend (gerade, wenn der eigene Akku leer ist), aber ich bin mir sicher du packst es und danach erstmal Pause, Füsse hoch und wenn möglich eine Runde schlafen.

    lg

  • die Sammlerin

    Als täglich Allein-Erziehende kenne ich solche Wochenenden nur zu gut. Es gab in der Vergangenheit oft Momente, wo es mir vor dem Wochenende graute. Doch mittlerweile habe ich für mich/uns einen guten Rhythmus gefunden. Ich zehre dann immer von den Tagen die gut waren.
    Das Brot sieht gut aus. So schön ist meines dann nicht. Wobei ich glutenfrei backe und die mir nie so “schön” gelingen, aber schmecken.
    LG
    die Sammlerin

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.