familie

Oh, Juli!

Du verrückter, voller Monat. Momentan fühlt sich mein Alltag wie ein einziges Flirren an. Ein Bienenschwarm, fleissig, produktiv und doch im einzelnen nicht zu erfassen. Die Tage sind zu kurz, zu voll, zu müde. Ich weiss, es ist nur eine Phase und bald stehe ich wieder in meiner vollen Kraft. Aber gerade ist alles ein bisschen viel (ausser der Schlaf). Ich kann schlecht mit der Lautstärke umgehen, die zeitweise hier herrscht, wenn das Baby kreischt (und ja, es ist das erste meiner Kinder, das wirklich kreischt, wenn was nicht stimmt), der Wolf in seiner Kinderjaulstimme seinem Unmut Platz macht und die Tochter in ihrer Teenagerflüsternuschelstimme was von mir will. Gleichzeitig, wohlbemerkt. Müde wie ich bin, der Sterngucker ist ein Frühaufsteher und ich habe meine Bettgehzeit noch nicht angepasst, habe ich ein dünnes Nervenkostüm. Neulich habe ich mal gemessen, wie hoch die Lärmbelastung allein schon beim Babykreischen ist. Ich kam auf 104 dezibel. Das entspricht einem Rasenmäher oder Motorrad! Ab 80 dezibel muss man Lärmschutz in Gewerben tragen. (Den Lärmmesser kann man als app fürs iphone runterladen).

Aber nicht nur die Kinder sind laut. Auch die To-Do-Listen schreien nahezu. Ich versuche, so strukturiert wie möglich eins nach dem anderen abzuarbeiten. Gar nicht so leicht mit einem anhänglichen Baby, was am liebsten hätte, daß ich mit ihm auf dem Arm die ganze Zeit spazieren gehe. Hinsetzen oder Ablegen ist doof. Da wird gar bitterlich geweint.

Nebenher kümmere ich mich um die Ferienplanung, vorallem der Tochter. Packlisten, Überweisungen, Koordination der Urlaubsaktivitäten. Dabei verdränge ich, daß ich die ganze Zeit ja auch arbeiten werde und den Wolf nebst Sterngucker hier habe. Und kein Auto, um mal einen kleinen Ausflug zum See oder in die Berge zu machen. Hm. Ich werde mir einen kleinen Ferienplan zurechtdenken müssen.

Das Häuschen wächst und gedeiht auf dem Papier. Wir sind nun mit der Planung soweit, daß die Architektin den Eingabeplan für die Werksplanung fertigstellen kann. Wie aufregend! Es ist ein schönes Gefühl, abends mit dem Mann zusammenzusitzen und die Köpfe über den Plänen zusammenzustecken und uns schon ein wenig in die Zukunft zu denken. Gleichzeitig sind da natürlich immer wieder Unsicherheit und Bedenken. Wird es alles finanzierbar sein? Werden wir es alles gut schaffen? Gestern war der Bauberater da, um 4h lang das grundstück zu begehen und auf Erdstrahlen und Wasseradern und Strahlung zu untersuchen. Sehr spannend!

Der Juli ist wirklich voll. Da werden Feste gefeiert, wie haben am Sonntag unseren Workshop mit Dharma Singh, ich habe noch 2 Termine Physiotherapie, wir bekommen Besuch, letzte Elternabende und Mitgliederversammlungen und natürlich unsere dauernden Projekte, die wir beruflich und ehrenamtlich begleiten. Eine ständige Jonglierei von Prioritäten.

Ist dein Juli auch so voll? Machst du eine Sommerpause?

8 Kommentare

  • Frau Flovimo

    Oh, Ramona, das hört sich wirklich voll an… Ich bin schon vom Lesen ganz atemlos… vielleicht kannst du ja hier und da etwas entschleunigen? Wäre doch schade um den schönen Juli….
    Bei uns sieht es ganz anders aus… zwar bin ich auch grad sehr produktiv, aber alles andere um uns herum scheint zu ruhen … wir haben nur schöne Termine im Moment… ich genieße die Zeit.
    Liebe Grüße
    Ute

  • katobia

    Hier rotten sich die Kinder auch gern zusammen, um dann vierstimmig und laut in verschiedenen Tonlagen ihre Anliegen vorzubringen ;-)
    Unser Juli wird spannend und anstrengend: Wir ziehen in zwei Wochen um und ich habe noch überhaupt keine Ahnung, wie wir das alles schaffen wollen: Die große Tochter ist eine Woche bei ihrem Vater, die beiden Jungs derweil bei meiner Mutter und wir müssen mit Kleinkind im Schlepptau unseren Krempel zusammenpacken und nach und nach zum neuen Haus fahren (Umzugshilfe haben wir leider keine hier)
    Einen dennoch entspannten Sommer wünsche ich Dir!
    LG, katobia

  • linnea

    oh, diese gefühl kenne ich. (nur drei kinder gleichzeitig muss ich dann nicht jonglieren). bei uns ist in dieser woche noch viel los, die neue babysitterin macht einen probelauf mit sohn, besuch aller art und auf der arbeit will ich bis zum freitag noch ein kapitel fertigstellen.
    danach geht es in den ostseeurlaub, juhuu! ich mache also eine pause – zwar nicht die ganze zeit mit mann, aber mit meinen eltern, die gern mit dem enkel spielen usw :). danach werde ich dann arbeiten, habe aber eigentlich das kind daheim… lg!
    linnea

  • Micha

    Hier ist im Moment auch ganz schön viel los, so dass ich viel zu selten zum Bloggen komme. Wenn ich mir mal eine kleine Atempause erlaube, muss ich sie hinterher nacharbeiten. Aber es wird bestimmt auch wieder besser. Vielleicht kannst du ja beim Workshop etwas Kraft tanken. LG, Micha

  • Seifenfrau

    Wilde Zeiten kenne ich – umso erstaunter bin ich, dass du immer noch regelmäßig und inspirierend bloggst,
    obwohl so viel los ist! Aber gerade das ist ja auch sehr authentisch! Trotzdem: du nimmst dir auch dafür noch die Zeit und Achtsamkeit…
    Liebgrüßt
    …Gine

  • Kathrin

    Viel Kraft für diesen vollen und intensiven Juni wünsche ich dir, dass er dir nicht nur viel nimmt, sondern auch ganz viel Freude schenkt.
    Kinder wissen manchmal besser, was für einen gut ist , vielleicht gehst du wirklich mal eine Runde mit dem Sterngucker spazieren. Dies lässt sich natürlich schnell schreiben, von der heimischen Couch und ich weiß, die Zeit ist knapp, aber vielleicht gibt es eine win-win-Situation ;-).

    lg, Kathrin

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