Finanzenverwaltung
Mit Geld und Buchhaltung hab ichs ja überhaupt nicht so. Obwohl ich, trotz meines Chaoses, ein recht strukturierter Mensch bin, fällt es mir nicht leicht, den Überblick über Finanzen und Zeugs zu behalten. Da bin ich froh, einen Steinbock als Mann zu haben (der lt meines Yogaausbilders und Mannes Namensvetters der ‘Buchhalter des Wassermannzeitalters’ ist. Ich habe vergessen, was Skorpione sind. Heiler? Irgendsowas wars.) Im Laufe der Jahre habe ich natürlich einiges dazugelernt und so nach und nach entwickelt sich ein recht familientaugliches System bei uns. Wie wir unsere Finanzen verwalten, möchte ich dir heut kurz vorstellen.
Jedem sein Girokonto
Jeder von uns hat ein eigenes Girokonto. Dort gehen unsere Gehälter (Mann) bzw Kindergeld und Unterhalt (bei mir) ein. Also wir zusammengezogen sind, haben wir uns all unser Einkommen und unsere festen Ausgaben aufgeschrieben und verhältnismässig aufgeteilt. Der Mann verdient mehr als ich, deshalb zahlt er die Miete. Von meinem Konto gehen die meisten Kosten für die Kinder ab (Schulgeld, Kindergarten, Klamotten, Kurse; die Krankenversicherungen der Jungs trägt der Mann). Unterm Strich bleibt für jeden gleichviel übrig. Die laufenden Kosten für Haushalt und Essen zahlen wir wie’s kommt. Also wer grad einkauft, zahlt. Das passt ganz gut so. Ich gehe seltener Einkaufen, dafür zahle ich aber wöchentlich die Gemüsekiste. Somit ist es im guten Gleichgewicht.
Momentan überblicken wir unsere Einnahmen- und Ausgaben mit der App MoneyControl.
Geschäftskonten
Da wir beide auch ein Gewerbe haben bzw in der ein oder anderen Form selbständig sind, haben wir auch jeder noch ein Geschäftskonto. Dort gehen alle geschäftlichen Zahlungen ein und aus. Ganz klar. Hin und wieder zahle ich mir etwas vom Geschäftskonto auf mein Privatkonto. Das ist dann sowas wie mein Gehalt. Zum Geschäftskonto habe ich noch ein anderes Konto, was ich mir für Rücklagen eingerichtet habe. Dort sammle ich meine Umsatzsteuer fürs Finanzamt, damit sie dann da ist, wenn sie fällig ist und nicht im laufenden Betrieb untergeht. Ausserdem überweise ich auf dieses Konto auch 10% jeder Einnahme die ich mache. Das versuche ich Quartalsweise zu machen. Klappt mal mehr, mal weniger gut. Damit möchte ich mir ein kleines Polster ansparen, falls ich mal über einen längeren Zeitraum keine Aufträge habe. Momentan lege ich auf diesem Konto auch die Schulgeldvorrauszahlungen für die Kinder zurück. Der Wolf kommt nächstes Jahr zur Schule und die Tochter in die 7. Klasse. In beiden Fällen ist da wieder eine größere Summe Schulgeld fällig, die wir uns nicht mal eben aus den Ärmeln schütteln können. Deshalb die Rücklage.
Kinderkonten
Für die Kinder haben wir je ein Sparbuch/Konto angelegt. Dorthin überweisen wir die Beträge, die sie von den Omas zum Geburtstag begkommen. Davon zahlen wir dann größere Anschaffungen wie Winterausstattung, Klassenreisen, Möbel für die Kinder etc. Die Tochter hat zudem ein früheres Konto von mir, was zwar auf meinen Namen läuft, sie aber nutzen kann. Dorthin geht als Dauerauftrag ein Teil ihres Taschengeldes. Den anderen Teil bekommt sie bar ausgezahlt (6 Euro aufs Konto, 5 Euro in bar). Das hat sich irgendwann mit der Taschengelderhöhung und den Umständen so ergeben und passt grad ganz gut. Der Wolf bekommt sein Taschengeld (5 Euro) monatlich ausgezahlt und bewahrt es in der Sparbüchse auf bzw investiert es direkt zurück in den Kreislauf (Eis, neulich grad ein kleines Legoset oder Kinderzeitschriften wegen des Spielzeugs vorndrauf oder Gummibärchen)
Familienkonto
Ein ‘altes’ Konto des Mannes nutzen wir als Familienkonto. Dort kommen unsere Geburtstagsgelder und zusätzliche Einnahmen drauf. Vorher war das unser aller Sparkonto und wir haben eine Tabelle geführt, wem davon wieviel gehört. Das wurde uns aber mit wachsender Anzahl der Familienmitglieder zu unübersichtlich. Deshalb haben wir die Konten für die Kinder zusätzlich angelegt. Nun sparen wir dort also Geld, was wir von Familie als Geburtstags- oder Weihnachtsgeld für alle bekommen. Das investieren wir in kleine Familienreisen oder Dinge, die für die ganze Familie sind. Von den eignenen Geldern gönnen wir uns was nettes für uns selbst. Durch dieses System verhindern wir, daß geschenktes Geld im Alltag mit einfliesst und untergeht. Es bleibt was Besonderes zB mal für Schuhe oder eine teurere Anschaffung. Auf dem Familienkonto sparen wir momentan für ein Bücherregal im Wohnzimmer. Dieses Konto nutzen wir auch als Transferkonto für die Gelder, die beim Hausbau so fliessen (von der Bank über uns zu den entsprechenden Dienstleistern und Rechnungsstellern). Der Mann ist da sehr sorgsam und legt zB jetzt schon regelmässig Geld zur Seite, um später die Doppelbelastung zu wuppen, die durch Miete und Kreditrückzahlung für ein paar Monate entstehen wird.
2 Euro Stücke
Und dann sind da noch meine 2 Euro Stücke. Ich gebe, wenn möglich, keine 2 Euro Stücke aus. Die lege ich in ein Glas. Ich setze mir immer ein kleines Ziel. Einmal habe ich davon einen Termin beim Naturfriseur bezahlt, einmal einen Einkauf bei Ostheimer. Momentan ist mein Ziel eine Hängematte für nächsten Sommer.
Welches System funktioniert in deiner Familie? Kannst du gut mit Geld umgehen oder liegt das dir eher nicht so?



6 Kommentare
Ulrike
Ha, meine Mutti ist Steinbock und kann so gar nicht mit Geld umgehen ;-)
Ich (Zwilling) dafür um so besser … Mein Papa (Stier) kann auch gut wirtschaften.
Wir (Mann und ich, unverheiratet) halten es ähnlich wie ihr. Jeder hat sein Konto, wo das Gehalt rauf geht und jeder seine Hobbies von finanziert. Dazu haben wir ein gemeinsames Konto als Haushaltskonto, darauf zahlen wir monatlich per Dauerauftrag einen festen Betrag ein und es gehen Miete, Telefon, Einkäufe etc. davon ab. Auch wenn der Mann mehr verdient, teilen wir alles zu gleichen Teilen auf. Komme mir sonst irgendwie doof vor …
anitaswelt
Ach ja das liebe Geld. Früher konnte ich sowas von nicht umgehen damit, dass meine Eltern irgendwann die Notbremse gezogen haben (ich hatte im März das Taschengeld für Juli vorbezogen). Von da an floss das Taschengeld nur noch zum Fälligkeitstermin und sie unterstützten mich darin, einen Job zu finden (da war ich 14 und brauchte die Erlaubnis der Eltern). Von dem Moment an, als ich realisierte, wie lange ich für eine CD, ein Bravo-Heft oder sonstwas arbeiten musste, klappte es mit dem Geld einwandfrei. Das hält zum Glück bis heute an.
Sammeln tu ich Zweifrankenstücke und die sog. Fünfliber. Diese kommen in je eine Dose und sobald eine Rolle voll wird, bringe ich das Geld zu Post auf das Konto, über welches meine Kreditkarte läuft. So kann ich mir gut meine Haarschmuckkäufe etwas quersubventionieren. Ansonsten habe ich ein ausgeklügeltes Konti-System, welches sich in den letzten Jahren sehr bewährt hat.
wildewoelfin
Danke, ich liebe diese beiträge von dir, und würde befürworten, dass auch andere darüber schreiben.
Beiträge dieser Art, inspirieren mich, in meine Ecken zu schauen und nach zu prüfen, wie es dort eigentlich aussieht, ob mal renoviert werden müsste, oder umgestellt ^^
Und es inspiriert mich zu neuen Ideen, weil man auf neue Gedanken kommt.
Vielen Dank für deine Offenheit.
Ana
Eva
Ein ähnliches System (jedem sein Girokonto und sein Erspartes, zeitweilig zusätzlich ein Haushaltskonto für Miete etc.) hatten wir auch über lange Zeit. So richtig glücklich wurden wir damit nicht und ganz gerecht war es auch nie. Bevor unser erster Sohn auf die Welt kam, haben wir daher beschlossen, es jetzt einfach darauf ankommen zu lassen und alles “zusammenzuwerfen”. Wir sind seit über 20 Jahren zusammen, sind eine Familie und Hausbesitzer. Für uns war es der richtige Zeitpunkt für EIN Girokonto und eine gemeinsame Geldanlage. Größere Anschaffungen werden gemeinsam abgesprochen und ausgesucht. Geburtstagsgelder werden aber nach wie vor über einen überschaubaren Zeitraum z. B. in einem Briefumschlag vom Beschenkten “verwaltet”… ;-) Für uns ist es so wesentlich einfacher und gerechter geworden, allerdings gibt es bei uns auch keine Selbständigkeiten, die z. B. eigene Geschäftskonten erfordern würden.
Liebe Grüße,
Eva
Frau Kreis
Wir haben ein gemeinsames Konto, auf das unsere beiden Gehälter fließen (auch in der Zeit, in der ich Elterngeld bezogen habe) und aus dem wir alle familiären Ausgaben bestreiten. Zusätzlich hat jede/r von uns ein eigenes “Taschengeld”Konto, auf das wir uns monatlich einen kleinen Betrag überweisen – das ist das Geld für Friseur, Buchanschaffungen, Musik und Hobby. Die Kinder haben eigene Kontos, auf die das Geld von Geburtstagen u.ä. fließt. Wir leben ganz gut damit, weil es uns transparent und übersichtlich erscheint (bis auf die Tatsache, dass wir viel zu häufig wegen irgendwelcher blöder Auto-, Spülmaschinen- u.ä. Reparaturen nach unseren Vorstellungen zu wenig zurücklegen können).
simetra
seit der mann und ich zusammengezogen sind, haben wir ein gemeinsames konto. mich nervte dieses geld hin-und-her-schieben und nach längerer diskussion haben wir uns eben für ein gemeinsames konto entschlossen. das funktioniert ganz gut; um erlaubnis fragen muss niemand, wenn er was kaufen will, grössere ausgaben werden sowieso besprochen. wer wieviel privat ausgibt, hält sich sowieso die waage. zusätzlich haben wir noch ganz altmodisch ein sparbuch, auf das monatlich ein fester betrag überwiesen wird, wovon dann sonderausgaben wie urlaub, reparaturen etc. finanziert werden. auch unser sohn hat ein sparbuch, worauf monatlich ein betrag eingezahlt wird bzw. das die grosseltern nutzen, um mal geld zu weihnachten o.ä. zu überweisen.