Ein Telefonbuch für den Wolf

Im Kindergarten steht ein Telefon. Ein Verabredungstelefon. Damit können sich die Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit selbst für den Nachmittag verabreden, indem sie ihre Eltern anrufen und das klären. So lernen die Kindern schon früh an praktischen Dingen a) ihren Namen schreiben (nämlich in die Telefonliste) und b) natürlich Zahlen und den ganzen Ablauf eine Telefonats. Die Kinder wachsen ganz natürlich damit auf. Wir hatten erst ganz spät ein Telefon, da war ich schon längst in der Pubertät. Bis heute tu ich mich mit Telefonieren etwas schwer (um es mal sanft auszudrücken :-)
Die Kinder nutzen hier also das Telefon ganz anders als wir. Rufen eben mal bei Freuden an, um zu fragen, ob sie Zeit haben (wir sind auf gut Glück hingegangen) oder schwätzen einfach nur aus Langeweile.
Der Wolf erkennt die Nummern seiner Freunde an bestimmten Zahlenkombinationen und drückt so lange auf Wahlwiederholung, bis er die richtige hat. Das klappt natürlich nicht immer, weil manchmal hat die Tochter zwischendrin genug Freundinnen durchtelefoniert, daß die Wolfnummern weg sind.

Vom Kindergärtner kam die geniale Idee eines eignen Telefonbüchleins mit Name, Nummer & Foto. So kann er die Zahlen und Buchstaben einem Gesicht zuordnen. Der Vorteil gegenüber einer Liste ist auch, daß er nicht beim Wählen in der Zeile verrutschen kann. Eigentlich sollte er das Büchlein schon zu Weihnachten bekommen, das hab ich aber nicht mehr geschafft. Nun bot sich neulich mal ein gemütlicher Wolf-Mama-Nachmittag zum Basteln an. Begeistert tippte der Wolf also die Namen und Nummern seiner Freunde & Omas per Schreibmaschine (vom Flohmarkt) auf die Karten und schob sie in die entsprechenden Hüllen (das ist ein kleines A6 Ringbuch mit Prospekthüllen). Nun machen wir noch Fotos der Menschen und kleben sie dazu. Der Wolf ist ganz stolz auf sein kleines neues Adressbuch. Und ich muss nicht mehr in den diversen Kindergartenlisten nach den Nummern suchen. Win Win.