familie

Ein Tag im Oktober

Gestern zum Beispiel. Da hab ich wieder etwas genau hingesehen. Was brachte der Tag alles für Überraschungen und Herausforderungen, für schöne Momente zum Staunen und Innehalten, für alltägliche Situationen, die ich sonst schnell übersehe.

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Gestern also begann eigentlich schon in der Nacht, als die Tochter mich um Hilfe bat, weil sie ihr Abendessen wieder rausgespiehn hatte. Ich kümmerte mich also um die Wäsche und schickte sie wieder ins Bett. Gegen morgen fand ich einen etwas verschnupften Wolf unter meiner Bettdecke. ich merke meist nicht, wann er zu mir kommt, um sich aufzuwärmen. Ich liess die Kinder schlafen und der Tochter die Option frei, zu Schule zu gehen oder einen Schontag zu Hause einzulegen. Wir frühstückten alle gemeinsam, die Tochter entschied sich für Schule, weil sie PCB (Physik – Chemie – Biologie) nicht verpassen wollte. Das hat sie neu seit diesem Schuljahr und es macht ihr großen Spaß. Der Mann verteilte die Kinder mit dem Auto, der Bus war ja längst abgefahren.

Vormittag
Nun hatte ich den Vormittag mit dem Sterngucker daheim. Der war arg anhänglich. Ich kümmerte mich um Wäsche, schaltete eine Waschmaschine an, putzte die Wohnzimmerfenster, weil die Sonne so reinschien, daß ich den Anblick der schmutzigen Fenster nicht ertragen konnte. Danach packte ich ein Paket Bücher und DVD’s für Momox. Ich nahm das Schreiklebewinselbaby in den Manduca, wo es einschlief.
Das war meine Chance, zu arbeiten. Ich schrieb ein Angebot, 3 Rechnungen und überarbeitete Änderungen in einem Produktdatenblatt. Dann wachte der Sterngucker wieder auf, klebte aber weiterhin an mir. Ich telefonierte mit einer Kundin so gut es ging, wechselte nebenher eine Stinkewindel. Später rief mich noch ein Kollege an. Auch dieses Telefonat jonglierte ich mit dem knatschigen Sterngucker auf dem Arm. Wenn er sich beruhigt hatte und selbst beschäftigen konnte, nutze ich die Zeit um kundenrelevanten Kleinkram zu erledigen. Insgesamt fühlte sich das trotzdem sehr produktiv an.

Mittag
Gegen 12:30 nahm ich das arme Klebebaby wiede rin den Manduca und machte mir was zum Mittag. Schnelle Spaghetti mit Gemüse. Ich räumte ein bisschen auf bis 13:30 die Kinderbande nebst Tochterfreundin eintraf. Die Kinder hatten keine Lust auf warmes Essen. Stattdessen setzten sie sich an den Tisch und tauschten & klebten Sticker in ihren Edeka Sammelalben. Ich stellte einen Obstteller mit Zwetschgen, Birnen, Äpfeln und Cashewnüssen hin, den sie dann doch gut leerputzten.

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Nachmittag
Die Tochter war ziemlich erschöpft vom Tag. Ich legte mich eine Weile zu ihr ins Bett und hörte ihr zu, was sie erzählte. Derweil klebten die Tochterfreundin und der Wolf weiterhin Sticker. Als sich die Tochter ein wenig ausgeruht hatte, ging sie mit ihrer Freundin zum Kuhstall. Der Wolf telefonierte mit seiner Busfreundin und verabredete sich. Ich ging mit dem Sterngucker nach draussen. Während er spielte und den Garten erkundete, konnte ich ein paar Zeilen lesen. Es tat mir gut, in der Sonne zu sitzen und einfach im (wenn auch kurzen) Moment zu sein. Der Wolf und auch die Tochterfreundin wurden gegen 16 Uhr abgeholt, die Tochter hatte Gitarrestunde, der Sterngucker war mit der Nachbarstochter unterwegs. Ich nutze die Zeit, um die gewaschene Wäsche aufzuhängen (2 Maschinen voll) und etwas Ordnung zu schaffen. Dann begann ich, das Abendessen vorzubereiten. Ich deckte den Tisch, schnippelte Kartoffeln vom Vortag und Zwiebeln für Bratkartoffeln. Dann gab ich dem Sterngucker schonmal was zu essen und machte ihn bettfertig.

Abend
Gegen 18 Uhr kam der Mann. Er brachte den Wolf von seiner Verabredung mit. Die Tochter duschte sich derweil ihren Kuhstallgeruch ab und zog sich an. Dann verabschiedeten wir zwei uns, denn wir hatten ein Rendez-Vous beim Inder mit Freunden.
Ich schnappte mir das Auto, stellte fest, daß wir noch tanken müssen. Also fuhren wir mit Umweg über Geldautomat und Tankstelle zu unserem Treffen. Da sassen und aßen und redeten wir gemütlich bis 22 Uhr.

Das war ein ziemlich langer, erfüllter und ausgeglichener Tag.

Was fandest du gestern besonders an deinem Tag? Was ist dir bemerkenswert in Erinnerung geblieben?

 Maria sammelt die Tage.
Andere Oktobertage habe ich bei Maria und Subs gelesen.

5 Kommentare

  • Subs

    Auch gut voll dein Tag! Und eine tolle Tochter hast du, ich hätte in dem alter wohl die Gelegenheit genutzt und wär im Bett geblieben ;)

  • Kathrin

    Ich hoffe es sind alle Kinder auf den Weg der Besserung und Ihr “Großen” bleibt gesund.

    Bemerkenswert am gestrige Tag war, das M. bereits bei einer Freundin Abendbrot gegessen hatte, als ich sie nach T. Musikgarten abgeolt habe, sie aber noch zusätzlich beim Hausfreund mitessen wollte, ich dies aber abgelehnt und auf heute verschoben habe. M wollte sich aber nicht an unseren Abendbrottisch setzen, sondern war in der Stube und als ich nach dem Abendbrot in diese hineinkam, war alles aufgeräumt, Puzzel, Puppen, Papier alles weggeräumt, verstaut und ordentlich.
    Das fand ich bemerkenswert, damit habe ich nicht gerechnet und hätte ich es mir gewünscht, hätte Sie es sicherlich nicht gemacht;-).

    Lg

  • Marbke

    Oh, was für ein spannender und vollgepackter Tag bei Dir.

    Bei mir war bemerkenswert, dass ich ausnahmsweise mit dem Bus zur Arbeit fahren musste… Ich arbeite auf einem bioland-Hof vor Hamburgs Toren und war unglaublich erstaunt, wie anders der Weg doch vom Bus aussieht… Nach der Arbeit waren mein Liebster und ich bei Dunkelheit im Wald spazieren. Nebelschwarz war das und voller Geräusche und der regennasse Boden gab all seine herbstduftenden Geheimnisse frei – wundervoll. Hab einen schönen Tag.

  • kreativberg

    Ein sehr intensiver Tag mit einer solchen Nacht davor, nicht?
    Auf dein Strickstück bin ich schon sehr gespannt – ich entdecke immer mehr, wie sehr mir diese warmen Farben wir orange z.B. gut gefallen :)
    Alles Liebe, und schön, dass du mitgesammelt hast!!
    maria

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