Was machst du eigentlich den ganzen Tag

An jedem 5. des Monats möchte Frau Brüllen gern wissen, was wir den ganzen Tag so treiben. Heute ist schon der 6., aber ich reiche meinen kleinen Tageseinblick gern nach.
Mein Wecker klingelt um 6:20. Ich war aber schon vorher wach. Ich drücke also das Weckerklingeln weg und stehe auf. Auf der Yogamatte mache ich mein kleines Morgenprogramm bestehend aus ein paar Wirbelsäulenübungen, einer Kriya und einer kurzen Meditation. Dann gehe ich ins Bad und mache mich tagfertig.
Der Mann ist schon weg. Er hat heute das Auto. Ich frühstücke und richte den Kindern Brotzeit und Frühstück her, begleite sie beim Morgenprogramm und den Sterngucker zum Bus. Dann schicke ich den Wolf zur Nachbarin/in die Schule. Um 9:00 bin ich mit meinen Frauen vom Mütterkreis verabredet. Ich kümmere mich schnell noch um Wäsche und etwas Ordnung. Dann gehe ich zu Fuß zur Freundin, wo wir uns heute treffen.
Wir frühstücken gemeinsam Obst und unterhalten uns über Dinge, die uns gerade bewegen. Das Thema bleibt diesmal vordergründig bei unseren Kindern und den Schulen und deren Entwicklung in den letzten Jahren. Wir tauschen uns aus, bei mir kommen Themen hoch, wo ich nicht wusste, daß sie mich so arg beschäftigen. Der Rückhalt der Frauengruppe bestärkt mich und ich gehe mit neuen Impulsen aus unserem Treffen heraus.
Um 12:00 beenden wir unsere Runde. Eine Freundin fährt mit mir den Wolf abholen, da ich kein Auto habe. Als wir zurückkommen, wartet schon die Putzfrau, die Dienstags immer kommt, vor der Tür. Während die Putzfrau oben im Haus beginnt, bereite ein schnelles Mittagessen, was ich und der Wolf auf der sonnigen Terrasse essen. Dann, es ist mittlerweile 13:20 Uhr, will ich den Sterngucker an der Bushaltestelle abholen, aber der Wolf möchte das gern übernehmen. Er läuft seinen Geschwistern entgegen. Ich bereite auch den anderen beiden ihre Mittagsteller.
Nach dem Essen verschwinden die Jungs nach draussen und die Tochter in ihr Zimmer. Ich bin den ganzen Nachmittag unsäglich müde, nutze aber die Zeit, um meine Umsatzsteuererklärung für das vergangene Quartal anzufangen. Ich suche alle Ausgaben- und Einnahmenbelege zusammen und hefte sie hinter die entsprechenden Kontoauszüge. So gebe ich die Unterlagen an meine Steuerfachfrau in Freiburg weiter. Die Kinder brauchen zwischendrin immer wieder meine Aufmerksamkeit. Per iMessage führe ich eine Unterhaltung mit einer Freundin. Zwischendrin kommt der Mann von der Arbeit nach Hause. Ich arbeite ich mich in kleinen Häppchen voran, schaffe aber nur einen Monat von dreien. Dann fahre ich die Tochter zu ihrem HipHop Kurs.
Zurück daheim spreche ich mich kurz mit dem Mann ab und ziehe mich um. Dann sammeln wir die Jungs ein. Wir müssen sie eine Weile in der Siedlungs suchen. Wir finden sie glücklich spielen im grasbewachsenen Überlaufbecken des Kanals. Immer wieder laufen sie die Böschung herunter und herauf, kugeln sich durch das Gras, lachen und strahlen. Wir packen die beiden barfussigen, verschwitzen und schmutzigen, aber strahlenden Jungs ins Auto und fahren die Tochter vom Tanzkurz abholen. Ich steige aus und laufe zum Inder, wo ich mich mit dem Elternbeirat und dem Team des Kindergartens treffe. Der Mann kümmert sich den Rest des Abends um die Bande, ich geniesse das Essen beim Inder. Wir besprechen einige anstehende Themen im Kindergarten und haben einen sehr angeregten, geselligen Abend zu acht. Auf dem Rückweg nimmt mich eine Erzieherin mit, die den gleichen Weg hat wie ich. Kurz nach 23:00 Uhr bin ich daheim.
Das war ein recht voller, aber sehr schöner Tag. ich bin nicht mal dazu gekommen, auf meine To-Do Liste zu schauen, was anliegt, so hat mich der Tag und sein Takt absorbiert.



4 Kommentare
subs
Alltag eben, gell?
Wie schön, dass du den Mütterkreis hast. Ich habe hier nur vereinzelte Mamas mit denen ich mich gut verstehe und aber zum Glück viel besprechen kann… Das tut so gut
FrauPN
Ich liebe es so ausführlich von Deinem Tag zu lesen. :-)
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