_Alltag

Donnerstag

Morgens

Der Mann hat das Autoteiler-Auto noch. So fällt für mich der morgendliche S-Bahn-Fahrdienst weg. Er bringt auch den Wolf und die Nachbarskinder zur Schule (wir teilen uns in Fahrgemeinschaften rein). Ich kann mich also nach der Busrunde gemütlich ins Wohnzimmer verziehen.

Meine Gitarrestunde fällt kurzfristig aus, was mir ganz recht ist, denn ich habe seit gestern vorallem morgens Halsschmerzen.

Ich hole frisches Holz rein, heize den Ofen ein und verbringe den Vormittag mit Kleinkram und Jobs: Der Krankenkassenbeitrag-Dauerauftrag muss erhöht werden. Am Ende jeden Jahres muss ich für die KSK eine Abschätzung meines zu erwartenden Einkommens geben. Danach berechnet sich mein Beitrag. Ich buche ausserdem meine Fahrkarte nach Heilbronn im März, bekomme sogar noch einen Sparpreis ab. Leider ist die Logistik drumherum noch nicht ausgegoren, weshalb ich erst einen Teil der Reise buchen kann. Ich hoffe, der Rest fügt sich bald.

Ich sortiere meine To-Do-Liste. Ich muss ein paar Logos für eine App anpassen, ein Angebot für ein umfangreicheres Projekt schreiben und skizziere nebenbei ein paar erste Ideen für eine Wort-BIld-Marke. Ich möchte noch etwas zum Thema Nutzungsrechte recherchieren. Da tauchen in meiner Arbeit immer wieder Fragen auf. Ich entdecke eine Spur, die mich über den Wert meiner Arbeit nachdenken lässt. Ein Thema, was mich seit Ende des Jahres irgendwie begleitet.

Wheelymum hat ein Herzensprojekt gestartet, für das ich das Webbanner gestaltet habe.

Ich verbinge etwas Zeit mit Recherche und Informationen zum Druck eines Buches. Ich betreue als Designerin eine Schülerin aus der Tochterschule als Mentorin bei ihrer großen Montessoriarbeit.

Nachmittags

Zum Mittag mache ich mir Kartoffelbrei mit frischem Blattspinat und ein paar gebratenen Champignons. Viel zu viel, aber lecker. Während des kochens telefoniere ich mit einer Bekannten und bekomme eine interessante Wochenend-Einladung. Ich bin etwas freudig hibbelig.

Ich tüfftele an einem kalligrafischem Logo und schreibe dafür seitenweise Blätter voll, die um mich herum zum Trocknen liegen.

Dann ist schon Zeit, den Sterngucker einzusammeln. Draussen scheint die Sonne und ich möchte aufs Eis. Als ich das Haus verlassen will, bemerke ich, daß der Mann den Autoschlüssel für das Auto einstecken hat. Ich bekomme einen Schreck und rufe schnell im Kindergarten an, um Bescheid zu geben. Der Kindergärtner ist ganz entspannt und hat gleich eine Idee, wie der Sterngucker zu mir kommt. Ich bin erleichert und mache mir als nächstes Gedanken, wie der Wolf und die beiden Nachbarskinder von der Schule nach Hause kommen. Ich bin heute dran mit Fahrdienst.

Ich telefoniere herum, aber alle, die mit einem Auto in Frage kommen haben entweder das Auto schon voll, Termine oder das Auto nicht zur Verfügung. Ich beschliesse ruhig zu bleiben und zu vertrauen, daß sich eine Lösung finden wird. Gar nicht so einfach.

Mittlerweile wurde mir der Sterngucker von einer anderen Mutter gebracht. Ein paar Atemzüge und Nachrichten mit dem Mann später stellte sich heraus, daß der Autoschlüssel in des Mannes Jackentasche an der Garderobe war. Mir kommen Gedanken zu einem Blogbeitrag über (Gott)Vertrauen.

Ich kuschel etwas mit dem Sterngucker und höre mir an, was er vom Tag erzählt. Er hat im Kindergarten einen Fangbecher gebaut, den er mir begeistert vorführt. Dann wollen wir noch etwas Sonne tanken und fahren etwas früher los, den Wolf abholen. So früh sind wir jedoch gar nicht dran. Wir sammeln alle Kinder, die mit uns mitfahren ein und düsen zurück nach Hause.

Abends

Die Kinder, vorallem der Wolf, sind hungrig und plötzlich ganz übellaunig. Die Tochter kommt mit dem Bus nach hause. Ich bereite Abendessen vor. Leider lässt die Übellaunigkeit des Wolfes auch mit dem Essen nicht nach. Er wütet durch das Haus, beendet sein Essen selbst durch unmögliches Verhalten bei Tisch und ist generell nur schwer auszuhalten. Ich fühle mich in diesen Situationen immer sehr hilflos. Zum Glück kann ich ruhig bleiben, verlasse aber den Raum, damit nicht noch mehr Zündstoff entsteht.

Gegen 17:30 Uhr kommt der Mann. Er kümmert sich um sein Abendessen und den etwas abgekühlten Wolf. Der Sterngucker schenkt ihm den Fangbecher (wie vorher schon mir, der Oma am Telefon, der großen Schwester und der Nachbarstochter im Auto).

Heute ist eigentlich Unterstufenelternabend. Ich merke aber, daß wir so viel zu besprechen und zu organisieren haben, vorallem, was die Logistik und Entscheidungen für die nächsten Tage betrifft, daß ich beschliesse, nicht zum Elternabend zu gehen. Stattdessen überlasse ich dem Mann die Kinder zum ins-Bett-bringen und fahre einkaufen (juhu, wieder Schnäppchen aus dem Reduziert-Regal). Im Auto kommen mir Gedanken zu Gemeinschaft und Sangat. Auch das notiere ich mir mental als möglichen Blogpost.

Die Tochter geht mir ihrer Freundin Schlittenfahren und lässt sich danach noch von ihr Mathe erklären. Ich lese jetzt dem Wolf noch seine Gute-Nacht-Geschichte*. Ich mag das Buch sehr, es macht Spaß vorzulesen, wenn mir die Geschichte selbst gefällt. Dann setze ich mich mit dem Mann an unsere lange zu-Besprechen-Liste.

*Affilate-Link

 

6 Kommentare

  • Antje

    Ich wünsche dir und hoffe, du bist auf dem richtigen weg bzgl. Deiner gedanken zum angesprochenen (GOTT)vertrauen!!! da wart ich mal den nlogeintrag ab! ganz herzliche grüsse von hier bis zu dir!!!

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