GfK :: Bedürfnisse, die zweite
Der Eintrag zu der Erforschung der Bedürfnisse, die meine Gefühle auslösen, liegt schon ein paar Tage zurück. Ich wollte noch bisschen was dazu schreiben. Momentan hängen wir aber alle mehr oder weniger krank rum und pflegen uns gegenseitig gesund. Deshalb erstmal nur “kurz”.
Vielen Dank für die vielen Antworten auf meine Fragen, per Kommentarfunktion, E-Mail oder Telefon. Nicht alle Antworten haben positive Gefühle in mir ausgelöst Nicht alle Antworten trafen den kern meines Problems. Aber jede einzelne hat mich in einer Weise berührt und mich weitergebracht. Viele hilfreiche Hinweise kamen auch von der GfK-Liste.
Mir ist klar geworden, daß es bei der Problematik nicht um C geht. Sie ist glücklich mit der Situation bzw stellt sie nicht in Frage. Und es geht auch nicht wirklich um die Großeltern. Die waren halt grad just in dem Moment, in dem es hochkam Opfer meiner Emotionen. Also, alles ist gut, wie es ist. Ich schätze den Kontakt, ich möchte mich auch weiterhin gut mit Oma verstehen. Ich wünsche mir manchmal mehr Feedback, aber das werde ich in Zukunft deutlicher kommunizieren. Das gilt nicht nur für die Großeltern, sondern für alle. Aber es liegt nicht an mir, die Welt zu ändern, sondern ich selbst möchte ja an mir arbeiten. Deshalb war es mir wichtig, diese kleine Beleuchtung durchzuführen (und auch deshalb hier im Blog, um auch andere Sichtweisen gezeigt zu bekommen…was sich ja als sehr fruchtbar erwiesen hat). So habe ich mich zB nie gefragt: Wie geht es den anderen mit der Situation? Sind sie vielleicht verunsichert und wissen nicht, wie sie mit mir umgehen sollen?
Hach, ich weiss gar nicht, wie ich die vielen Gedanken aufschreiben soll. In meinem Kopf hatte ich schon zig Einträge verfasst und alles perfekt sortiert und formuliert. Und dann erscheint immer eine neue Facette, eine neue Schicht.
Das Bedürfnis was also hinter Gefühlen dieser Art steht ist in erster Linie Anerkennung. Das dämmerte mir schon sehr schnell. Na und gestern, beim Lesen meines neuen Buches (Fresh, the ultimative live-food cookbook) stiess ich auf ein Zitat, was mir ein kleines Aha-Erlebnis bescherte:
“…the desire for power can secretly be a desire for approval, which is often the need for selfapproval.” Valya Boutenko
Ein sehr schöner Tipp, meinen unerfüllten Bedürfnissen auf die Schliche zu kommen, kam von der GfK-Liste. Dort schlug jemand vor, doch einfach mal in Phanasien zu schwelgen. Mir alles in den tollsten Farben auszumalen. Mir vorzustellen, wie es sein soll, damit ich mich zufrieden und glücklich fühle. Und darin baden. Und das habe ich getan.
In meiner Vorstellung wurden meine E-Mails beantwortet, ich habe ein kurzes Danke bekommen, wenn ich Bilder verschickt habe oder es gab auch einen kleinen Kommentar auf einen Blogeintrag in C’s blog. Ich fühlte mich wertgeschätzt und ernst genommen.
Jetzt weiss ich, worum ich mich bei mir selbst noch mehr kümmern muss und bin dankbar für diese kleine Lektion des Lebens.
Interessant war auch: Solche kleinen persönlichen “Dramen” sind ein wahrer Reißer für die Blog-Statistik. Es gibt wohl Menschen, die solche Themen als persönliche Daily Soap (Seifenoper) besonders schätzen. Ich wusste gar nicht, daß ich so begeisterte Blog-Leser habe.
(Update: Nun das Bild zur Statistik: So sah das bei meiner ersten GFK-Veröffentlichung aus)

0 Kommentare
Carola
Nur leider hat das die Großeltern sehr getroffen………
Kathrin
Danke für deinen Nachtrag und deine Erläuterungen. Ich kann jetzt besser nachvollziehen was dich bewegt und verstehe deine Suche nach Anerkennung und Bestätigung.
Ich kenne selbst das Gefühl sich für viele Dinge, besonders wenn es um die Erziehung der eigenen Kinder geht, zu rechtfertigen. Das schlimmste dabei ist, wenn diese Rechtfertigung in der eigenen Familie (Eltern, Großeltern, Schwiegereltern etc) stattfindet.
Keine Mutter (und auch kein Vater) möchte gesagt bekommen, dass man etwas falsch gemacht hat. Man möchte diese Worte „dein Kind hat dies und jenes falsch gemacht“ oder „das Kind hört nicht, dass liegt an deiner falschen oder fehlenden Erziehung“ nicht hören.
Leider beginnt dieses kritisieren schon sehr früh. Ich muss mich rechtfertigen, warum ich mein Baby im Tragetuch trage, warum es nicht im Kinderwagen liegen möchte, warum es nachts noch nicht durchschläft und immer wieder – ich verwöhne es zu sehr.
Kein Wort des Lobes, dass ich mich jeden Tag liebevoll um mein Kind kümmere, mit ihm mehrmals am Tag spazieren gehe, es beim Hüftscreening (Orthopäden) einen 1a Befund hat, es ein freundliches und offenes Kind ist, es sich wunderbar altersgerecht entwickelt (sitzen, krabbeln etc.) auch ohne Laufgitter!
Wenn man diese Kritik nicht zu hören bekommt, kann man schon ganz froh sein.
Nun kommt dein Wunsch nach Anerkennung oder positiven Feedback. Leider fällt den Familienmitglieder dazu nicht viel ein, derweil sollte sich doch herumgesprochen haben, dass gerade diese Anerkennung eine gute Erziehung, (Beziehung) und Förderung der Kinder (und Enkelkinder) ausmacht. Gibt es irgendwann eine Altersgrenze, wo man dieses Lob nicht mehr aussprechen darf, wo man um jede Wertschätzung kämpfen muss?
Ich verstehe sehr gut deine Gefühle und ich glaube dir, dass es kein Problem mit c Großeltern ist, sondern eher ein generelles.
Ich finde du bist eine wunderbarer Mutter und versuchst c zu einem offenen, fröhlichen und selbstbestimmen Menschen zu erziehen. Du hinterfragst deine Entscheidungen und machst dir immer wieder Gedanken (z.B: mit GfK) was jetzt dran ist und ob dies gut für dich und deine Familie ist. Du weißt, ich lese gerne deine Blogs und freue mich darüber, ein kleines Stück an eurem Leben teilzuhaben. Vielen Dank, dass du dir immer wieder die Zeit dafür nimmst. Ich denke gerade unter diesem Eintrag „GFK, die zweite“ ist es richtig, dir dies auch mal schriftlich mitzuteilen.
jademond
Liebe Kathrin, vielen vielen Dank für den wunderschönen, verständnisvollen Kommentar. Deine Worte tun mir sehr gut.
Maria
Die Anerkennung, die wir uns von anderen wünschen, zollen wir uns selbst nicht. Wir haben keinen Anspruch auf die Anerkennung anderer. Wir müssen uns selbst die liebevolle Mutter sein. Die treue und ehrliche Freundin. Die zärtliche Liebhaberin. Die verständnisvolle Trösterin … Wenn wir uns selbst lieben und anerkennen, werden es andere auch tun. Und wenn sie es nicht tun … dann ist es eben so. Mit einem guten Selbstwertgefühl können wir ganz bei uns bleiben.
jademond
Liebe Maria, du schaffst es immer so wunderbar, Worte für die wesentlichen Dinge zu finden. Wie wahr, meine Liebe. Da gibt es noch viel zu tun! Zum Glück taucht das Thema immer nur phasenweise auf.