_GfK

GfK :: Bedürfnisse

Heut war / bin ich den ganzen tag schon müde. Ich musste eben noch was arbeiten, dann verschwinde ich auch gleich im Bett. Aber mich beschäftigt eine Sache noch. In der GfK (Gewaltfreien Kommunikation) wird ja davon ausgegangen, daß all unsere Handlungen und Reaktionen auf etwas aus befriedigten und unbefriedigten Bedürfnissen resultiert. Rosenberg geht davon aus, daß der Grund unserer Gefühle allein bei uns liegt. Schuld gibt es nicht. Gefühle sind nur ein Indikator von Bedürfnissen, erfüllt oder nicht.

Laut Rosenberg kann man menschliche Bedürfnisse in 7 große Kategorien einteilen (die dann nochmal Unterkategorien haben).

  • Verbindung
  • Aufrichtigkeit
  • Friede
  • Physisches Wohlbefinden
  • Sinnhaftigkeit
  • Autonomie

Diesen Kategorien kann man dann allerlei Bedürfnisse unterordnen, um genauer herauszufinden, worum es einem eigentlich geht.

Bevor ich zu meinem eigentlichen “Problem” komme, möchte ich noch kurz die 4 Schritte der GfK aufschreiben. Ich mache das hier hauptsächlich für mich. Als Übung und damit ich es wo stehen hab. Ich denke sozusagen laut.

  1. Beobachtung
  2. Gefühl
  3. Bedürfnis
  4. Bitte

Nun kommen wir zu meinem “Problem”, was mich den ganzen Tag schon mental beschäftigt.

Beobachtung: Ich erlebe, daß sich C’s Großeltern väterlicherseits nur an Geburtstagen, Weihnachten und ähnlichen Feiertagen melden (in Form von Post und Geschenken). Sie rufen nicht an, sie schreiben nicht, es besteht eine minimale Kommunikation zwischen Enkel und Großeltern. Sie lesen Cs blog regelmässig.

Gefühl: Es macht mich traurig, manchmal auch hilflos und wütend.

Nun meine Frage, denn ich komme nicht auf das Bedürfnis, was dahinter stecken könnte. Denn es sind ja nicht meine Großeltern. C scheint es nicht weiter zu stören. Bzw gab sie in einem Gespräch zu, daß sie kaum an sie denkt, weil sie sich kaum an sie erinnert. Sie hat also kein Problem damit. Sie kennt es nicht anders, hat keine Erwartungen.

Aber ich. Warum stört es mich? Warum ist es mir so wichtig, daß sie den Kontakt mit ihr aufrecht erhalten und zeigen, daß es sie gibt? Und zwar nicht nur an Geburtstagen in Form von Geschenken. Was stecken da für Erwartungen dahinter. Und für Bedürfnisse. Und wenn ich mal herausgefunden habe, welche Bedürfnisse das sind. Wie kann ich sie befriedigen? Wie kann ich eine Bitte formulieren, damit mein Berdürfnis nach _wasauchimmer_ befriedigt ist?

Schaun wir mal in die Bedürfnisliste (ich hab hier ein Buch zur Hilfe und schreib mal die Bedürfnisse auf, die dahinter stecken könnten).

  • Verbindung: Anerkennung, Gegenseitigkeit, Gemeinsamkeit, Kommunikation, Respekt, Wertschätzung, Zugehörigkeit, Zusammenarbeit
  • Friede: Gemeinschaft, Gleichwertigkeit, Harmonie
  • Sinnhaftigkeit: Teilnahme, Verständnis, von Bedeutung sein

Welches Bedürfnis (oder Bedürfnisse?) könnte es also sein, das nicht befriedigt ist, wenn ich traurig werde, daß C’s Großeltern nicht (aktiv) an ihrem (unserem?) Leben teilhaben? Vielleicht auch etwas ganz anderes?

Kann sich jemand in mich reinfühlen und mir weiterhelfen?

0 Kommentare

  • Ratgeber

    Durch Zufall bin ich auf diesen Artikel gestossen und habe dazu meine ganz eigene Erfahrung und Meinung zu diesem Thema. Kann es sein dass Sie mit Ihrem Verhalten zu dieser Situation beitragen? Halten Sie selbst zu diesen Großeltern regelmäßig Kontakt und halten sie C dazu an mal einen Brief zu schreiben und an die Groeltern zu schicken z.B. nicht nur zum Geburtstag. Reden Sie immer positiv von den Großeltern und ergreifen Sie die Initiative, die Großeltern zu besuchen und den Kontakt zu pflegen? Meine Meinung hierzu ist, es liegt nicht nur an den Großeltern sondern hauptsächlich an Ihnen.
    Ein stiller Mitleser und Großvater

  • Carola

    Es hat sicher auch seinen Grund, warum Du das hier öffentlich niederschreibst.
    Ich denke, Kommunikation beruht immer auf Gegenseitigkeit! Und aufgrund Eurer derzeitigen Lebenssituation ist es nicht gerade einfach, Kontakt aufzunehmen.

  • jademond

    Vielleicht trage ich mit meinem Verhalten zur Situation bei. Ich weiss es nicht. ich bin gerade dabei, die Sache für mich zu lösen.
    Ja, ich rede immer postiv sowohl von Großeltern als auch von allen anderen Teilen der Familie. Das ist mir sehr wichtig.
    Ich frage nicht danach, wessen _Schuld_ es ist, daß die Situation ist wie sie ist, sondern welche Bedürfnisse von mir dahinter stecken, daß mich die Situation stört.

  • jademond

    Ja, weil es mein blog ist. Weil ich andere Meinungen dazu hören möchte. Weil ich Mithilfe erbitte. Weil es mich beschäftigt.
    Und ja, Kommunikation beruht auf Gegenseitigkeit. Das ist mir bewusst.
    Und nein, es liegt nicht an unserer Lebenssituation,. Kontakt zu halten oder nicht.
    Es war vorher auch nicht anders. Wir sind nach wie vor per email, Post und Telefon erreichbar.
    Abgesehen davon denke ich gerade über Bedürfnisse nach und versuche keine Schuldigen zu finden.

  • Cecie

    ich würde gern etwas dazu sagen, finde es sehr anstrengend aber interessant, das zu lesen und vor allem aufzunehmen und zu durchdringen.
    carola schreibt von eurer (schwierigen?) derzeitigen lebenssituation, und deswegen möchte ich als aussenstehender eigentlich nichts dazu sagen – das kann nur schiefgehen.

    trotzdem wollte ich dich wissen lassen, dass ich – obwohl ich wirklich reichlich selten kommentiere – mitlese und mich auch bemühe, mitzukommen.

    abstrakt kann ich nur sagen, dass ich für mich selber, seit ich mich damit mehr beschäftige, immer mehr feststelle, dass ICH es bin, die verhalten provoziert. ich weiss nicht ob das immer so ist, kann es ja eigentlich nicht sein, aber es ist im ganz engen kreis sicher sehr oft so (wenn ich mich da mal auf den liebsten und meine mutter beschränke). ich empfinde das als riesige herausforderung und wahnsinnige anstrengung und weiss noch nicht, wo mich das hinführt – hoffe aber, dass dinge sich irgendwann dadurch auflösen.

    sorry, wenn ich hier unqualifiziert rumplapper, ich fühl mich mit dem thema im moment ein bisschen allein, habe aber den eindruck, dass es in die richtung deines posts geht – oder?

    viele grüsse!

  • alex

    Hallo Ramona,

    ich habe das gut verstanden. Dein Begehr ist die Ergründung deines Bedürfnisses, warum du gerne hättest, dass C´s Großeltern mehr mit ihr kommunizieren.

    Du suchst nicht nach Gründen, Verantwortlichen und Schuldigen, warum wer mit wem nicht kommuniziert. Darum gehts nicht.

    Wende dich diesbezüglich doch an die GfK-Gruppe, bei der du Mitglied bist.

  • Hardy

    Ich denke, wenn Du selbst den Großeltern gegenüber offen genug wärst, dann hättest Du nicht dieses Problem. Sprich doch einfach mit Ihnen und nicht mit dem Computer.

    Hardy

  • Stefanie

    Hallo Ramona,

    so wie ich es verstanden habe, sind es die Bedürfnisse, die uns antreiben etwas zu tun? Hattest Du ein gutes Verhältnis zu Deinen Großeltern? Und wünschst Dir das für Dein Kind auch?
    Liebe Grüße
    Stefanie

  • Carmen

    Hallo!

    Ich bin eigentlich über das Stricken zum Lesen Deines blogs gekommen. Ich kann Dir nur sagen, dass es mit meiner kleinen Tochter ähnlich geht – meine Schwester ist die Patentante und ich habe viel, viel mehr Initiative von ihr erwartet, aber es kommt nichts…(z.B. Anrufe, Nachfragen, Interesse..)
    Ich bin ebenfalls sehr enttäuscht.
    Diese Ratgeber über GfK kenne ich nicht, ich denke aber, dass es einfach die “Wertschätzung” ist, die mein – vielleicht auch Dein – Bedürfnis ist! Hat es nicht mit Wertschätzung zu tun, wenn man sich nach anderen erkundigt – am Leben des anderen teilhaben will oder auch teilhaben lässt??? Wenn ich in mich gehe, weiß ich, dass das Problem bei mir liegt – meine eigene Wertschätzung, die hohen Erwartungen, die ich auf andere projeziere …

    Viele Grüße!
    Carmen

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